Schlaf in guter Ruh’! (1912)

Artist: Abraham Zvi Idelsohn (1882-1938)

Lyrics: Stephan Schütze (1771-1839)

Tune: Wilhelm Taubert (1811-1891)

Johann Stephan Schütze, als Sohn eines wohlhabenden Bauern in Olvenstedt geboren (wiki), machte eine Kaufmannslehre und besuchte eine Handelsschule, darauf das  Pädagogium des Klosters Berge und studierte dann Theologie in Halle und Erlangen. Ab 1804 konnte er mit Hilfe seines reichen Onkels aus Magdeburg als Dichter, Journalist und Theaterkritiker leben. Bezeichnend für diese Zeit ist auch sein „Taschenbuch der Liebe und Freundschaft gewidmet“, das er 30 Jahre lang herausgab, dazu weitere Publikationen. Im Hause Schopenhauer war er Chronist der Abendgesellschaften, begleitete die Reisen von Goethe und korrespondierte mit E.T.A. Hoffmann, Ludwig Bechstein und Adalbert von Chamisso. Als Hofrat wurde er auch mit Musikern bekannt.

Seine dichterische Vorlage zu diesem Schlaflied ist recht skurill, in den ersten drei Strofen eher eine Persiflage statt psychischer Beruhigung eines Kleinkindes.

Der Komponist des Liedes, Carl Gottfried Wilhelm Taubert, wurde 1811 in Berlin geboren und starb 1891 dort. Nach Studium der Philosophie wurde er Musiklehrer, widmete 1838 Clara Wieck sein bedeutendstes Klavierwerk La Campanella. Er war Dirigent der Berliner Hofkonzerte und Musikdirektor der Königlichen Oper. Zwischen Opern, Sinfonien und Kantaten schrieb er Musik zu über 300 Liedern, wobei das bei Idelsohn vorliegende Kinderlied besonders breite Beachtung gefunden haben soll.

Musikalisch interessant ist der wiegende 6/8 Takt. Nach acht Takten wechselt er von C-Dur kurz nach a-moll (dramatisch: „gebissen“) und wieder zurück.

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