Sefer ha-Shirim | Liederbuch | Book of Songs (1912)

Unser Dank gilt der Friede Springer Stiftung, die durch ihre Projektfinanzierung einen maßgeblichen Anteil am großen Erfolg der musikwissenschaftlichen und literarischen Entschlüsselung des Liederbuchs trägt. Die Digitalisierung, Transliteration, Übertragung und Entschlüsselung der 149 Musikstücke in mehr als 9 Monaten Arbeitszeit wären ohne diese Unterstützung nicht möglich gewesen.

Artist: Abraham Zvi Idelsohn (1882-1938)

Im Rahmen der Recherchen in der Israelischen Nationalbibliothek im November 2019 wurde vom Projektteam – Danny Donner, Dr. Gila Flam, Thomas und Andreas Spindler – ein in der Musikwissenschaft nahezu unbekanntes Liederbuch entdeckt.

Das „jüdisch-deutsche Liederbuch von 1912“ ist in seiner Art und Konzeption weltweit einzigartig. Der Autor Abraham Zvi Idelsohn (1882–1938) war seiner Zeit weit voraus und schuf es als Sammlung der beliebtesten hebräischen und deutschen Lieder. Er konzipierte es als grundlegendes musikpädagogisches Werk, um es für den Musikunterricht in Kindergärten, Volks- und höheren Schulen in Palästina, Deutschland und in der Diaspora einzusetzen.

Das in der Israelischen Nationalbibliothek von Jerusalem erhaltene Original ist ein herausragender Beleg der gleichberechtigten Verwendung hebräischer und deutscher Musik. Zugleich spiegelt es die Träume der Juden wieder, in der deutschen Gesellschaft als gleichberechtigte Bürger angekommen zu sein. Dieser Traum zerplatzte 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Innovativ war Idelsohns Idee das Liederbuch zweisprachig anzulegen und im hebräischen Teil der Liedsammlung die Notenschrift analog der hebräischen Schrift von rechts nach links zu notieren. Es ist das erste in dieser Art dokumentiere Werk mit enormer Relevanz für die heutige Gesellschaft.

Dank der Unterstützung des jüdischen Unternehmers James Simon und dem „Hilfsverein der Deutschen Juden“ wurde das Liederbuch, mit seinen Folgeausgaben, in den Jahren 1912–1922 zu einem populären hebräisch-deutschen Musikwerk.

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